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Hauptkategorie: News
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Das Wetter konnte einem in den letzten Wochen schon gelegentlich ganz schön auf den Keks gehen. In unserem schönen Chiemgau konnten wir alle Wetterlagen erleben – wenn man es einmal grob betrachtet, nicht unbedingt als Meteorologe – Sturm, Regen, Eis, Frost, Kälte, noch kälter,  Tauwetter, einige wenige mal Sonne  und ...natürlich den Schnee. Davon haben wir genug und das im doppelten Sinne.

- Keine Lust mehr auf Schnee (so schön er auch an sonnigen oder zumindest niederschlagsfreien Tagen ist, wenn man Langlaufen kann- aber von solchen Tagen gab es in den letzten Wochen einfach zu wenige!)

-  Keine Lust mehr auf Schneeräumen, weil sich dieser meterhoch stapelt.

Was tun ? Flucht aus Unterwössen !

Mit dem Wissen, dass wir vom 18.2.-26.2. Faschingsferien in Bayern haben, entschieden wir uns kurzerhand einfach in unsere heißgeliebte Toskana zu fahren, um dort ein wenig zu entspannen und zu trainieren. Seit Jahren schon verbringen wir Ostern in  Cecina  (so eine Art Trainingslager-Urlaub) und haben auch dort meist bessere Wetterbedingungen als auf Mallorca gehabt. Vor allem ist es hier ruhiger, was die Anzahl an Triathleten betrifft :-) Die Autofahrer sind auch sehr entspannt .

Die Kinder waren also restlos begeistert von dem spontanen Kurzurlaubsziel. Frederic lässt seinen Kaderlehrgang sausen, um mit uns in ein schönes Hotel zu fahren…vor allem mit leckerem Essen :-)

Einige Freunde gaben uns noch gut gemeinte Ratschläge:

- Nehmt auf alle Fälle Schneeketten mit. Es herrscht bis Rom ein großes Schneechaos. Es sind nur die Hauptstraßen geräumt. Nirgends kommt man durch. (Anm.: Gibt es in Italien (außer in Südtirol)  überhaupt Räumfahrzeuge, Winterdiesel , Winterreifen und Schneeketten ? Nein, dann ist es kein Wunder, wenn bei 3 cm Schnee ein Chaos ausbricht :-))

- Nehmt die Skatingskier mit und lasst die Räder zuhause. (Anm.: Skier werden bei uns nirgendwo mit hin genommen. Sie werden direkt vor der Haustür angeschnallt :-))

- In der Toskana regnet es sowieso die ganze Zeit, bleibt lieber in Unterwössen. (Anm.: Ja, vor allem an der flachen Küste kann es zu häufigen Steigungsregen kommen. Cecina ist bekannt für seine hohe Niederschlagsmenge durch Steigungsregen :-))

- In der Toskana ist das Wetter genauso wie bei uns. Die Fahrt könnt ihr euch sparen. (Anm.: Hm, die Toskana liegt geographisch auf demselben Breiten- und Längengrad. Deshalb fährt man auch 7h Richtung Süden :-))

Da ich nicht oft genug nach Cecina kommen kann, ging es trotz aller Warnungen kurz nach 4 Uhr Samstags morgen  los.  Es gibt seit kurzem das Medium Internet, in dem man ziemlich genaue Angaben zur Wetterlage in bestimmten Regionen nachlesen  kann :-) Das scheint aber manchen Leuten noch unbekannt. Naja, wird sich schon noch herum sprechen, die Sache mit dem Internet. :-)

Unterwössen, 4 Uhr – Schneeregen, Glatteis auf der Straße. Wir entschieden uns gleich für die Hauptstraße direkt zu Autobahn.

Autobahn bis Innsbruck – Regen, zu viel Salz auf der Straße. Zeitweise ging es im Blindflug dahin. Gott sei Dank sind die Räder auf dem Dach älteren Datums. Die ersten Skifahrer verlassen die Autobahn. Es wird ruhiger.

Brenner – wir bleiben auf der Autobahn und verzichten auf die alte Brennerstraße. Es liegt weniger Schnee, als in Unterwössen, hat aber minus 5 Grad.

Bozen – 5 Grad über Null. Strahlend blauer Himmel über den Bergen…soweit man das um 7 Uhr morgens schon sagen kann. Es lässt hoffen.

Südtirol – ständig Minusgrade, kaum Schnee. Keine Skifahrer mehr in Sicht.

Modena – Schnee, Plusgrade, auch wenn es nur 3 Grad über 0 ist. So viel Schnee hatten die Italiener in dieser Region wahrscheinlich ewig nicht mehr. Das Auto trägt schon eine dicke Salzkruste. Die Farbe Schwarz ist nicht mehr zu erkennen. :-)

Bologna – Schnee auf den Feldern nimmt zu. Wir kommen dem Apennin näher.

Apennin – unberührte Schneelandschaft links und rechts der Autobahn. Sieht traumhaft aus. Es zieht Nebel auf und das Wetter gleicht dem in Unterwössen. Hat jedoch +5 Grad.

Florenz – kaum liegt der Apennin hinter einem, hat es 8 Grad und kein Schnee mehr in Sicht. Die Laune steigt. Die Schneeketten wurden bis jetzt nicht gebraucht :-)

Bundesstraße Fi-Pi-Li – die Temperaturen steigen in die zweistelligen Plusgrade mit jedem Kilometer, den wir zurücklegen.

Cecina, 12 Uhr – Sonne pur, 15,5 Grad Celsius. PLUSGRADE und SONNE ! Gott sei Dank hab ich an die Sonnencreme gedacht.

Da sind wir nun. Ich bin gestern schon mit Frederic  unsere obligatorische Cecina-Einfahrrunde von 45 km geradelt. Kurz – Kurz versteht sich ! Harald hat es gestern mit einer Grippe erwischt :-( Er kann leider noch nichts trainieren. Hoffentlich wird er schnell gesund ! Die zwei Kleinen haben ihre Rennräder auch mittlerweile  in meiner Begleitung getestet :-)

Heute morgen klingelte der Wecker um 7 Uhr. Ich erinnere mich, dass Dr. Ulrich Strunz früher (also das war wahrscheinlich 15 Jahre her) einmal riet, die Laufschuhe neben das Bett zu stellen, damit diese einem beim Aufstehen an die nächste Laufeinheit erinnern. :-)

Ich konnte so etwas nie. Ein Kaffee war doch zumindest immer drin. Bis zum heutigen Tag !! :-) …

Frederic schafft es schon immer (seit er so fleißig trainiert) aus dem Bett zu springen, sich die Laufsachen anzuziehen und loszurennen. Zwischen Aufstehen und Loslaufen liegen bei ihm manchmal gerade mal drei bis vier Minuten! Pfff ! Also bin ich heute auch aus dem Bett gekrabbelt, habe völlig steif meine Laufsachen angezogen und bin ohne Kaffee (!!!!) mit Frederic losgejoggt. Ich meinte noch, lass uns den ersten Kilometer gaaaaanz ruhig laufen, danach ginge es dann besser und dass er ruhig zulaufen könne, wenn ich ihm zu langsam wäre. :-) Aber mein Sohn blieb den ganzen 7 km langen Frühstückslauf bei mir. Naja, wir hatten auch einige Kilometer in 4:30er-Tempo dabei :-)

Abgehakt als vollwertige Einheit. Den Cappuccino gab es dann für mich am Frühstücksbuffet in dreifacher Menge :-) Köstlich !

Nachdem Harald morgen Geburtstag hat, bin ich mit den Kindern noch einmal losgezogen, um wichtige Dinge zu erledigen. Frederic haben wir für 1 ½ Stunden im Schwimmbad abgeliefert. Motivierte Jünglinge muss man ziehen lassen. :-)

Am Nachmittag  (Harald lag ja krank im Bett) nahm ich erst Anna-Marie für 1 Stunde mit zum Radfahren, danach Marc-Philipp für eine halbe Stunde. Jeder durfte seine Lieblingsrunde mit mir fahren, deshalb musste ich zweimal los :-). Zu guter Letzt nahm mich Frederic noch für 60 km mit :-)

Mir reicht es nun für den ersten Tag. Gott sei Dank haben intelligente Menschen Energieriegel in den verschiedensten Geschmacksrichtungen erfunden :-)

Harald geht es besser und ist nun ab Morgen bereit zu einigen lockeren Taten.

Mal sehen, was wir diese Woche so an Training zusammen bekommen.

Jetzt aber auf zum leckeren Abendbuffet. Wir haben riesen Hunger !

Im Gegensatz zu Martin werden wir uns den Nachtisch und den Vino Rosso bestimmt nicht entgehen lassen :-)